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Energiezukunft

Die Energie der Zukunft

#Grafik
06.06.2018
 

Ob Strom aus Solar- oder Windenergie – Klimaschutz und Energiewende gelingen nur mit erneuerbaren Ressourcen. Sie sind einer der globalen Zukunftsmärkte. Speichertechnologien machen große Fortschritte und die Technik entwickelt sich stetig weiter. Das zeigen aktuelle Zahlen und Fakten zum Thema.

Erneuerbare Energie auf Vorrat

Pumpspeicher, Power-to-Gas-Verfahren oder Betonkugeln, die im Meer versenkt werden und Strom von Offshore-Windrädern speichern sollen: Neue Stromspeichertechnologien sind für das Gelingen der Energiewende auf lokaler Ebene unabdingbar. Sie sorgen dafür, dass Wind- und Sonnenstrom auch bei Dunkelflaute fließen, also wenn es windstill ist und keine Sonne scheint. So bleiben Krankenhäuser auch dann nicht ohne Strom und Ferkelaufzuchtbetriebe nicht ohne Lüftung. Auf der anderen Seite sind noch gar nicht alle Optionen zur alternativen Erzeugung ausgereizt. Stichwort Gebäudeintegrierte Photovoltaik: Fassaden, die als Sonnenkraftwerke fungieren könnten, gibt es in unseren Städten in großer Zahl. Kalifornien geht mit gutem Beispiel voran und hat als erster US-Bundesstaat eine Solarpflicht beschlossen. Die Kalifornische Energiekommission hat die Regelung verabschiedet, dass ab 1. Januar 2020 alle neu errichteten Wohngebäude eine Photovoltaikanlage auf dem Dach oder an der Fassade haben müssen. Auch mit der gebäudeintegrierten Photovoltaik lassen sich die beiden Funktionen Stromproduktion und -speicherung optimal kombinieren. So wird die Stadt der Zukunft Gebäude für Gebäude energieautarker.

Jobmotor Klimaschutz

Die Stadt der Zukunft zeichnet sich durch eine umweltfreundliche Energieversorgung und Mobilität ihrer Einwohner aus. Innovative Ideen weisen den Weg dahin: Auf einem Fußballplatz in Rio de Janeiro können Kinder auch abends, wenn es schon dunkel ist, bolzen. Sechs Flutlichter beleuchten ihn. Das Innovative daran? Den Strom dafür erzeugen die Kinder selbst, auf Schritt und Tritt. Über 200 Kinetik-Platten sind unter dem Spielfeld verbaut und erzeugen bei jedem Druck sieben Watt. Ein zweites Beispiel: In Linz ist das europaweit erste Elektro-Feuerwehrauto im Einsatz. In Zukunft werden die Metropolen der Welt durch solche und weitere Entwicklungen klimafreundlich.
Ein weiterer positiver Effekt: Durch die Energiewende und die internationalen Bemühungen, die Klimaerwärmung im Lauf des Jahrhunderts auf unter 2 Grad zu begrenzen, entstehen bis 2030 im Bereich Erneuerbare Energien weltweit 18 Millionen neue Arbeitsplätze. Das prognostizierte die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) in ihrem aktuellen Bericht. Die größten Potentiale liegen in den Bereichen Stromproduktion, Elektromobilität und der Energieeffizienz von Gebäuden. Die meisten neuen Jobs werden in Asien, in Nord- und Südamerika und Europa entstehen. Die Grafik zeigt die Gewinner-Industrien im Überblick.

Grüner Patentboom

Vor dem Hintergrund steigender Anforderungen an die Energieeffizienz von Gebäuden und strengerer Klimaschutzbestimmungen hat der grüne Bausektor einen regelrechten Boom erfahren. Das europäische Marktvolumen in diesem Bereich wird 2020 voraussichtlich bei 140 Milliarden Euro liegen. Die Patentanmeldungen im Bereich grüner Bautechnologien haben sich innerhalb von gut zehn Jahren verdreifacht (siehe Infografik).

Wirklich grünes Bauen – dass heißt Nullenergiehäuser und was darüber hinausgeht – wird erst dann erreicht sein, wenn ein Gebäude nicht nur extrem effizient ist, sondern auch genug Strom produziert, um den Eigenbedarf zu decken und überschüssige Energie ins Versorgungsnetz einzuspeisen. Vielversprechende Technologien dafür finden sich im Bereich der Solar- und Windenergie. Verschiedene Innovationen tragen dazu bei, diese Technologien in Gebäuden zu integrieren. Ein spektakuläres Beispiel für die kluge Nutzung von Solar- und Windenergie ist der renovierte CIS Tower in Manchester, England. Seine aus Photovoltaik-Zellen bestehende Außenhaut kann 180.000 Kilowattstunden Elektrizität pro Jahr erzeugen; zusätzlich verfügt das Gebäude über zwei Dutzend Windturbinen, die etwa ein Zehntel seines Energiebedarfs decken.

 

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